Archiv für den Monat: September 2016

Das Ende einer Subkultur

Wo waren wir vor 5 Jahren und wo sind wir jetzt? Das Ende unserer Clubs ist nah.  Soll hier einer Subkultur der Gar ausgemacht werden? Oder bilde ich mir das nur ein. Wer weiß das schon so genau, auf Verschwörungstheorien stand ich schließlich schon immer. Hier die Fakten:

Wer auf schwarze Musik stand und steht hatte in unserer Region „sichere“ Anlaufstellen:

  • Culteum Karlsruhe
  • Nachtwerk Karlsruhe
  • Schwimmbadclub Heidelberg
  • MS Connexion Mannheim

Mittlerweile sind zwei dieser vier Clubs geschlossen. Ein schlechter Schnitt, behaupte ich.

Das Culteum in Karlsruhe. Meiner Meinung nach einer der besten Clubs in der Umgebung. Ein alter Gewölbekeller um nicht zu sagen Bunker mit verschiedenen Floors, modrig und unheimlich stimmungsvoll.  Dieser beherbergte nicht nur die schwarze Szene, sondern unter anderem auch die Subkultur der schwulen-/und SM-Szene. Außerdem fand hier regelmäßig der Kitkat-Club statt. Mitte August wurde der Club nach einer Brandschutz-Inspizierung ad hoc dichtgemacht. Welche Maßnahmen eingeleitet werden sollen/müssen und wann mit einer Wiedereröffnung  gerechnet werden kann ist völlig unklar. Ich mache mir da meine eigenen Gedanken. Vielleicht ist es so ganz recht und billig dass die sogenannte Freaks nicht mehr zum Culteum pilgern? Nun ist dieser Club nicht ausgelagert in einem Industriegebiet zu finden, wie man das in der Stadt gerne macht, sondern inmitten der Stadt zwischen Privatwohnungen angesiedelt. Ich frage mich, wer stört sich an Gothics, Paradiesvögeln und sexy gekleideten Clubbesuchern die nichts weiter tun, als vom Auto in den Club zu gehen – um dort unter sich zu sein. Dieser darf sogar eine Klingel sein Eigen nennen und ist obendrein im Keller untergebracht (ich nehme an, von Ruhestörung kann keine Rede sein). Hat hier die oversexed und underfucked Gesellschaft ein Problemchen mit Lack, Leder und Latex? Ich meine, ich muß mir im Alltag soviele würde-und stillose Crogs in allen Farben anschauen, Ballerinas und Röhrenjeans, soweit das Auge reicht,ich würde deren Träger sehr gerne mit Spaß-Embargos und Sanktionen belegen.  Da nützt es nur wenig dass Christopher Kane seine Models mit Crocs über den Laufsteg schickte. Sie sind und bleiben entsetzlich. Die Crocs. Nicht die Models.

Der Schwimmbad Club in Heidelberg. Eine Institution seit über 3 Jahrzehnten und absolut geile Location auf 4 Ebenen. Ich meine, was gibt es Cooleres als in einem alten umgebauten Schimmbad zu tanzen? Das „Schwarze Schwimmbad“ fand hier einmal im Monat statt und konnte sich innerhalb seiner Subkultur nochmals aufteilen, in die verschiedenen Stilrichtungen EBM, Industrial, Mittelalter, Metal. Ebenfalls einmal im Monat fand die Depeche Mode Party statt, für uns Devotees war das pures Glück und ein fester Termin im Kalender. Nirvana hatten hier einst einen Live-Auftritt, tja – lang lang ist´s her… Der Club finanzierte sich rein privat ohne städtische Subventionen. Die Kultur-Steuergelder pumpt man lieber in 2 andere Clubs – mit gefälligerer Musik die vor allem niemandem weh tut. Autsch. Der Schwimmbadclub sei zu alt und müsse zu aufwendig und komplett saniert werden, so die Begründung. Scheiden tut weh!

Schade, dass der Zug der Mittelmäßigkeit keine Minute Verspätung hat, nein, er ist seiner Zeit sogar voraus. „39,90“ läßt grüßen. Neue Bars, Restaurants und Cafés sprießen nämlich aus dem Boden wie das Unkraut in meinem schlecht gepflegten Vorgarten. Nun möchte ich diese Lokale keinesfalls verunglimpfen, Hunger und Durst habe sogar ich immer mal wieder und verkehre aus diesem Grund ab und an in den Mauritiuses, Mosch Moschs, Liebesbeefs, Sushi Circles und Coffee Fellows dieser Welt. Aber diese Abende sind mehr oder minder belanglos, eigentlich der Nahrungsaufnahme gewidmet, der Cocktail ok, und das Gefühl etwas zu verpassen beschissen. Was den Unterschied ausmacht ist die Einzigartigkeit des Unikats im Vergleich zu einer Kette/Franchise Unternehmen.  Was ich vermisse, sind die Abende und Nächte an einem einzigartigen Ort mit Charisma und Seele – wo ich keiner elendig dudelnden Popmusik ausgesetzt war, wo jeder jeden irgendwie kannte und sei es nur vom Sehen, wo Fußball, Verdienst, Prestige, Auto und Status nicht von Bedeutung waren. Wo man sich nicht mit Befindlichkeiten herumschlagen musste sondern alle das Gleiche wollten: in Ruhe unter sich sein und zwar im Outfit das man liebt und schätzt und mit der Musik die einen glücklich macht. Schade dass diese genialen Einzelstücke nicht mehr zugänglich sind aber dafür viele andere 08/15-Locations Kasse machen. Ein Synonym und Sinnbild für sovieles.. gesellschaftlich betrachtet. Aber das ist ein anderes Thema.

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Tiere sind die besseren Menschen!

Sie mögen dich nämlich immer. Ob du nun gute oder schlechte Laune hast, gestylt bist wie Queen B oder aussiehst wie Dresden 1945. Ob du pleite bist wie die „Promis“ im Big-Brother-Haus oder Geld hast wie Heu. Sie erzählen dir nicht irgendeinen Mist der dich nicht die Bohne interessiert. Sie haben ganz feine Antennen. Sie betrügen und belügen dich nicht. Sie lassen dich nicht im Stich. Sie prahlen nicht, sie beschimpfen und verunglimpfen dich nicht, sie sind nicht neidisch. Sie wedeln weder mit der Kreditkarte noch mit Diplomen.  Besitz und Prestige sind ihnen einerlei und fremd, denn sie denken nicht in Schubladen und sind nicht manipulativ. Was sie brauchen: Freßchen und Liebe – und davon reichlich 🙂

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Ein Korb voller Kinder: Amanda, Gonzo, Max, Linus

Tiere machen glücklich. Wie schon Loriot sagte: „Ein Leben ohne Mops ist möglich aber sinnlos.“ Dies läßt sich ebensogut auf alle anderen Tiere übertragen. Ein Leben ohne Katze wäre in meinem Fall möglich – aber traurig. Ich habe jedenfalls keine Intention es derzeit auszuprobieren. Lieber nehme ich eine zerkratzte Couch und Haarflusen überall in Kauf. Katzentoiletten werden klaglos gesäubert, Exkremente riechen nunmal selten nach Parfüm. Weder tierische noch menschliche. Wenn Scherben wirklich Glück bringen, dann sollte ich innerhalb der nächsten 7 Jahre Millionärin werden, nach all den kaputten Vasen, Bilderrahmen, Kerzenhaltern und Gläsern. Ob man gerade Lust und Zeit hat zu kuscheln oder zu spielen ist ihnen herzlich egal, und wenn sie unbedingt ein Leckerli wollen wird solange gebrüllt und gemaunzt bis die Futterkammer geöffnet wird. Geschlafen wird bevorzugt auf dem Tisch oder dem Laptop, wahlweise der Spielesammlung und ganz klar im Bett. Wer braucht da schon Kuschelhöhlen und Kratzbäume?

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Damian, ca. 2 Monate alt

Tiere haben keine Lobby, Tiere brauchen unsere Stimme und Fürsorge. Denn sie können nicht für sich selbst einstehen und für sich selbst sprechen. Sie werden misshandelt, ausgenutzt, als Unterhaltungsinstrument eingesetzt, getötet. Sie werden als Nutztiere einem elenden kurzen Leben ausgesetzt das einzig und allein dem Profit dienen soll. Bitte macht euch Gedanken darüber, dass Schweine und Kühe nicht weniger wert sind als Katzen und Hunde. Sie sind intelligente Lebewesen mit Gefühlen und Empfindungen. Unsere Tiere sind auf uns angewiesen, sie brauchen Pflege im Krankheitsfall und sind keinesfalls eine hübsche Deko die wir in der Whiskas-Werbung gesehen haben und daraufin unbedingt haben wollen oder eine It-Designer-Must-Have-Bag der Saison die eine geringere Halbwertszeit hat als das Tankstellen-Sushi von Castrop Rauxel. Sie begleiten uns viele Jahre und daher müssen wir sie uns auch leisten können.

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Mama Dori, noch tragend

Am 29.05.2016  brachte unsere Dori 5 Kitten zur Welt. Es war sehr schön und faszinierend das miterleben zu dürfen. Vor allem erstaunlich, wie selbstverständlich aus dem reinen Instinkt heraus die Katze genau wusste was während der Geburt zu tun ist. Wie sie 5 Kinder nacheinander selbst entband, abnabelte, säuberte, die Nachgeburt auffraß und die Babies säugte. Wenn ich da an meine eigene Schwangerschaft und Geburt meiner Tochter denke, die ständigen Arztbesuche. Die Bücher und Ratgeber die ich las weil ich nunmal keine Ahnung hatte und nicht unvorbereitet sein wollte. Den Geburtsvorbereitungskurs, die Zeit im Krankenhaus, die Hebammenbesuche.. und und und. Natürlich will ich nicht den Menschen und die Katze eins zu eins miteinander vergleichen, der Vergleich hinkt, das ist mir klar. Aber wie wir unseren Instinkt ausschalten und die Verantwortung abgeben, das irritert mich mitterweile. Man sollte viel mehr auf seinen gesunden Menschenverstand hören und auf die innere Stimme achten. Nicht soviel Angst vor allem haben. Und nicht alle Entscheidungsgewalt in die Hände anderer Menschen legen, nur weil sie einen weißen Kittel anhaben. Kritscher werden, hinterfragen. Und zwar alles.

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5 auf einen Streich: Damian, Amanda, Gonzo, Max, Linus

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Last not least: Papa Dave

Einen schönen Restsonntag wünsche ich Euch!