Die Top Ten der Woche! Vol.1

Sätze, die ich nie mehr hören will!

1) Du hast ja NUR ein Kind! (Ich habe EIN Kind. Punkt. Und wer sagt, dass ich freiwillig ein      Einzelkind habe?)

2) Nein, bei 30° Celsius gehe ich nicht ins Schwimmbad, das ist mir zu heiß! (What the fuck?! In Deutschland gibt es ca. 5 Sommertage im Jahr. Mehr oder weniger. WAS wäre die ideale Temperatur um schwimmen zu gehen?!)

3) Ah, Steffi bist du da?! (Nein, ich bin es nicht.. ich habe heute meinen existenzfreien Tag!)

4) Ich war wegen meiner Erkältung beim Arzt, er hat mir nicht mal Antibiotika verschrieben! (Heiliger Dracula, WARUM sollte er?)

5) Ihr Vegetarier seid auch nicht gesünder als wir! (Hä, wie willst du das beurteilen, Omnivorer? Und wer ist WIR?)

6) Schöne Tasche, die passt zu allem! (AARRGGGH die SOLL aber gar nicht zu allem passen, das war nicht das Kaufargument.)

7) Ach, jeder wie er mag – jedem das Seine! (Das stand zynisch am KZ Buchenwald geschrieben, und außerdem: was ist aus der guten alten MEINUNG geworden, ist es out, eine zu haben? Und zu vertreten?)

8) Hast du zugenommen? Du siehst auch müde aus! (Bist du mein Spiegel? Warum sagst du mir nicht was, was ich nicht weiß?)

9) Blödes Wetter heute! Es ist zu heiß! (=zu kalt/zu windig/zu lau/nachts zu dunkel, tags zu hell…usw. usw. Mannomann ey, wenn die Deutschen EINS können, dann ist es, sich über das Wetter zu beklagen.)

10) Ich kann nicht! („kann nicht“ wohnt ja meistens in der „will nicht- Straße“)

 

 

Change of a dress / oder : Ich schlüpf dann mal in was Bequemes!

Kürzlich war ich, nach sehr langer Zeit, wieder einmal zu einer Hochzeit eingeladen.  Dresscode: elegant/festlich. Hach, es macht mir es riesigen Spaß, mich für solch einen besonderen Tag herauszuputzen und dem Anlass entsprechend aufzurüschen, was bedeutet, elegante Klamotten werden aus dem Schrank gezerrt, anprobiert, verworfen.. zu eng, zu weit, zu kurz, zu lang … schließlich kleidet man sich nicht jeden Tag elegant und da mussten einige Looks getestet werden.  Es war eine kirchliche Hochzeit mit anschließendem Empfang und ich war als Gast und ebenso als Fotografin dabei.  Alle Gäste sahen toll aus, die Frauen in Kleidern, Kostümen, schönen vom Coiffeur drapierten Frisuren, High Heels und die Männer traten  in Anzügen, mit Schlips und Kragen auf. Ich war begeistert.

Doch zu vorgerückter Stunde passierte etwas Seltsames..  dass die männlichen Gäste sich nach der Kirche die Krawatten lockerten und die Hemden aufrissen als stünden sie kurz vor dem Erstickungstod fand ich an sich nicht ungewöhnlich. Nach dem Essen  wanderte ein Gast nach dem anderen ab um sich umzuziehen und in etwas „Bequemes“ zu schlüpfen. Ich bekam einen mittleren Schock als ausgelatschte Converse, abgewetzte Jeans (die ich höchstens auf eine Baustelle anziehen würde) und Strickjacken Einzug hielten. Das ist mehr als unpassend, man bedenke, das Brautpaar (und diverse Gäste!)  befanden sich nach wie vor im eigens für diesen Tag  angeschafften festlichen Dress und plötzlich ergab das Bild keinen Sinn mehr. Sehr hübsches elegantes Brautpaar in toller Location meets: Sofa-Outfit. Nicht cool.

Flashback:  Telefonat mit einem Freund der zur Konfirmation seiner Tochter ging und dem ich -ernsthaft- riet, eine Fliege zu tragen. Er brach in schallendes Gelächter aus (der dachte tatsächlich, ich mache einen Witz!) und meinte furztrocken, „Nicht mal eine Krawatte! Außerdem besitze ich keine Fliege!“  Bevor die Handyverbindung abriss schaffte ich es noch ihm zu sagen, er solle sich unbedingt eine Fliege anschaffen, das sei James-Bond-like besonders in Verbindung mit einem Martini!!! Er lachte immer noch…

Meine Meinung: es ist zu schaffen, sich für EINEN TAG (!!) einem Anlass entsprechend zu kleiden, aus Respekt vor demselben. Man geht ja auch nicht zu einer Beerdigung und zieht sich danach schlampig bunt an wenn man mit den Trauergästen zusammensitzt. Das würde so ziemlich jeder Gast „daneben“ finden. Ich höre auch oft das Argument, „Das passt nicht zu mir“ oder „Ich verkleide mich doch nicht! Ich will ich selbst sein“ aber das ist ein anderes Thema, dazu ein andermal mehr.

„Nach all den Jahren, in denen ich als Frau hörte, ich sei nicht dünn genug, nicht schön genug, nicht klug genug, ich hätte von diesem und jenem nicht genug… wachte ich eines Morgens auf und dachte: ich bin genug.“

Anna Quindlen